Auf einer zerstörten Erde fliehen die Menschen in virtuelle Welten. Designer wie Jana halten das System am Laufen, während es immer häufiger zu „Unfällen“ kommt.
Vielen Dank für das digitale Leseexemplar, Loewe Verlag und VLB-TIX.
Handlung
Unsere Erde ist zerstört und die Menschen flüchten vor der Realität in virtuelle Welten, die Nachwuchsdesignerin im Blick behält. Als sich ein echter Mordfall ereignet, forscht sie nach und wird von einem Zeichen verfolgt: einer toten Taube.
Meinung
Wie bei jedem Jugendbuch hat sich Poznanski ein aktuelles Thema vorgenommen. Nach der Eleria-Trilogie ist „Cryptos“ mal wieder eine Dystopie, deren Szenario erschreckend realistisch ist: etliche Klimakatastrophen haben unsere Erde stark verwüstet, die Temperatur ist unerträglich und täglich verschwinden neue Inseln im Meer. Die Menschen flüchten sich in virtuelle Welten, in denen sie vergangene Jahrhunderte, Fantasiewelten oder ein Luxusleben nachempfinden können. Was für eine Vorstellung! Es macht unglaublich Spaß in die Welten einzutauchen und zu dieser Faszination gesellt sich schnell Spannung durch die Warnung, die Jana durch jede Welt verfolgt. Ab der zweiten Hälfte ist es leider weniger spannend und Hintergrundinfos über die Geschichte der Kapseln fehlen, doch durch den mitreißenden Schreibstil habe ich nur zwei Tage dafür gebraucht und wurde gut unterhalten. Das Finale hält weitere Überraschungen bereit und ist erstaunlich, wenngleich der abschließende Epilog nicht rund und unrealisch ist.
Fazit
Wow, das kam fast an „Erebos“ ran, welches mein persönlicher Favorit von ihr ist. Mit einem aktuellen Thema und dem Wechsel zwischen Realität und Virtualität schafft Poznanski ein packendes Leseerlebnis, das ich mit 4,5 Sternen bewerte und ab 12 Jahren empfehle.
Bibliografie
„Cryptos“ von Ursula Poznanski
Loewe Verlag
448 Seiten
Hardcover
19,95 €
Am 12. August 2020 erschienen