„Wie du mich siehst“ von Tahereh Mafi | Rezension

Ein Jahr nach 9/11. Shiriin trägt Kopftuch und wird damit automatisch zum Hassobjekt der Amerikaner. An ihrer neuen Schule begegnet ihr zum ersten Mal jemand aufgeschlossen.

Hallo Leseverzauberte!

Dieses Buch spielt nach einem der schwersten Terroranschläge unserer Geschichte und ich wollte diese Zeit, die rassistischen Reaktionen der Bevölkerung besser verstehen, weshalb ich dieses Buch gelesen habe. Zu dem Buch gab es eine hervorragende Blogtour, deren Beiträge ihr leicht findet, wenn ihr danach googelt.

Vielen Dank an den Fischer-Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

Handlung

Shirin bekommt täglich den Hass der Amerikaner zu spüren. Weil sie Kopftuch trägt und Muslima ist. Seit dem islamistischen Anschlag auf das World Trade Center sind Muslime zum Hassobjekt Nummer 1 geworden. Shirin verschließt sich vor der Welt, indem sie Musik hört und sich dem Breakdance-Club ihres Bruders anschließt. Als sie an ihrer neuen Schule für ein Projekt mit Ocean zusammenarbeitet, spürt sie eine Zuneigung zu ihm, der ihr höflich und ohne Ablehnung begegnet. Sie weist ihn heftig zurück, weil sie noch niemand getroffen hat, der keine Vorurteile hat.

Meinung

Das Buch erzählt eine sehr wichtige Geschichte. Tahereh Mafi beschreibt den Alltagsrassismus, der mich schwer schockiert hat. Ich wusste, dass die Amerikaner nach dem Terroranschlag auf das WTC wütend waren, aber dass sich ihre volle Verachtung gegen alle Muslime richtet und von gemeinen Kommentaren an Fremde bis zur Körperverletzung von Mitschülern reicht, hätte ich nicht gedacht. Deshalb ist es bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehbar, dass Shirin sich gegenüber Ocean ablehnend verhält. Ocean ist ein sehr vorbildlicher, ruhiger und geduldiger Junge, der sie zu nichts drängt und sie einfach besser kennenlernen möchte. Irgendwann war sein Interesse an ihrer Persönlichkeit statt an ihrem Aussehen – wie Shirin es bei vielen anderen Jungs erlebt hat – so offensichtlich, dass Shirin bei mir einige Sympathiepunkte verlor, weil sie stur blieb und sich selbst wehtut. Eine wichtige Rolle spielt Breakdance. Ihr Bruder gründet mit seinen Freunden eine AG und Shirin macht mit. Das Hintergrundwissen war für mich nicht interessant, aber wie die Breakdance-Szene so viel verbindet, war beeindruckend.

Der Schreibstil war sehr angenehm und gefiel mir sehr gut. Ich bin in wenigen Tagen durch die Seiten geflogen. Mit den Chatverläufen wurde sichtbar, wie sich die beiden langsam annähern und sich oft in gegenseitigen Entschuldigungen verlieren. Am meisten gestört hat mich das Ende. Während anfangs so ausführlich über die Probleme geschrieben wird, endet es abrupt und zu schnell aufgelöst.

Fazit

Neben diesen kleinen Kritikpunkten hat mir das Buch wirklich gut gefallen und ich habe es trotz der ernsten Thematik sehr genossen. Ich konnte den Rassismus spüren, der Shirin und anderen Muslimen besonders nach 9/11 abbekamen. Die Liebesgeschichte wurde sehr authentisch aufgebaut, wo es in anderen Büchern sehr schnell geht, hat es hier lange gedauert, bis die beiden zueinander gefunden haben. Meine Bewertung sind 4,5 von 5 Sternen und ich empfehle es für alle ab 12 Jahren.

Bibliografie

Aus dem amerikanischen Englisch von Katarina Ganslandt
352 Seiten
Fischer
16,00 €

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Daniel
Daniel ist seit Kurzem Buchblogger auf dieser Webseite. Er schreibt schon immer gerne und mag vor allem eines: Lesen!

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